Zum zweiten „feier.abend“ luden wir Ursulinen in der Fastenzeit am Freitagabend, 28. März 2025 in unsere Antoniterkirche und unser Kloster ein.
Um 18 Uhr feierte Pfr. Dr. Eugen Daigeler mit allen Anwesenden eine Andacht zur Fastenzeit. Dabei las Sr. Katharina immer wieder Texte von unserer Sr. Rosa aus deren Tagebuch vor, die den Zeitraum von 1940 bis 1946 umfassten. Pfr. Dr. Daigeler verstand es auf hervorragende Weise, die gehörten Texte von Sr. Rosa über die Zeit der Einquartierung von Soldaten und Polizisten im Kloster sowie den Angriff auf Würzburg am 16. März 1945, die Tage danach und die erste Zeit des Wiederaufbaus 1946 mit der Passion Jesu in Verbindung zu bringen und außerdem die Brücke zu schlagen zu unserem Leben heute. So gehe es in der Fastenzeit beispielsweise auch darum, eine „Entschuttung“ vorzunehmen, die jedem (Wieder-)Aufbau vorausgeht, so griff Pfr. Daigeler die Gedanken von Sr. Rosa aus ihren Niederschriften auf.
Musikalisch umrahmt wurde die Andacht von Mitgliedern der „Schola Petrina“. Nach der Andacht, die wirklich eine Anregung für Herz und Geist war, begaben wir uns noch auf einen kleinen Gedenk- bzw. Erinnerungsweg innerhalb unseres Gebäudes. So führte Sr. Katharina zur Klostergruft und dem „Auferstehungsraum“, in dem unsere verstorbenen Schwestern aufgebahrt werden, sowie in den Kreuzgang und den heutigen Werkkeller, in dem beim Angriff auf Würzburg die Schwestern und viele weitere Personen ausharrten. Im Angelasaal bzw. Gewölberaum konnten alle Besucher auch die Gitterstäbe sehen, die damals in weiser Voraussicht angesägt worden waren, um für einen Gefahrfall das leichtere Aussteigen durch die Fenster zu ermöglichen. So war tatsächlich der Fluchtweg der Schwestern und aller Insassen des Luftschutzkellers am 16. März 1945 gewesen.
Im Anschluss durfte natürlich auch ein Beisammensein in unserer Mensa bei einer „Fastensuppe“, Gemüseeintopf und Brot, sowie einem Getränk nicht fehlen. Dabei war Gelegenheit, sich über das Gehörte und Gesehene auszutauschen und auch einfach so miteinander ins Gespräch zu kommen.
Auch der zweite feier.abend wurde von allen sehr gut aufgenommen und es wurde bereits mit Interesse nach dem nächsten Termin gefragt.
Sr. Johanna Ankenbauer OSU







