Die jährliche Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Frauenorden im Bistum Würzburg (AGFO) fand in diesem Jahr am 23. März 2019 bei uns im Kloster statt.
Neben einem Rückblick auf den vergangenen Studientag im November 2018 und den Ausblick auf den nächsten Studientag im November 2019 sowie sonstigen Informationen aus dem Ordensreferat stand ein Referat von Herrn Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann auf der Tagesordnung.
Passend zur Fastenzeit referierte er über die Entwicklung der Kreuzesdarstellungen in der Kunst und gab uns anhand von 14 Bildbeispielen Einblick in die Darstellung und Bedeutung des Kreuzes in den verschiedenen Epochen. So ist die wohl älteste Kreuzesdarstellung in Santa Sabina in Rom zu finden. Bischof Friedhelm betonte, dass es lange als unerträglich galt, Jesus am Kreuz darzustellen, weil die Kreuzigung so grausam war und man sich deshalb schwer damit tat, sich einen gekreuzigten Gott vorzustellen. Wurde in der Romanik Christus eher als Herrscher und in seiner Macht am Kreuz dargestellt, stand in der Gotik eher der Schmerzensmann im Vordergrund. Was allen Epochen gleich war, ist die Tatsache, dass das Leiden und Empfinden des Menschen sich in der Darstellung der Kreuzeskunst widerspiegelte, was besonders gut in den Pestkreuzen zum Ausdruck kommt. Die Menschen wollten im gekreuzigten Herrn Kraft finden, ihr Leid und Kreuz zu tragen und sahen, dass Jesus ihr Leid schon längst getragen hat. Interessant ist auch, dass viele Kreuze als Reliquienbehälter benutzt wurden. Auch moderne, eher gewöhnungsbedürftige Kreuzeskunst stellte uns Bischof Friedhelm vor. So war das Referat des Bischofs sehr interessant und beeindruckend und jeder konnte etwas für sich mitnehmen.
Beim gemeinsamen Kaffee gab es für die Schwestern Gelegenheit, sich im Gespräch und Austausch zu begegnen.
Mit einer kurzen Gebetszeit und dem Segen des Bischofs endete die Mitgliederversammlung.
Sr. Johanna Ankenbauer OSU