Das österliche Triduum feierte P. Leopold mit uns. Am Gründonnerstag ahmte er das Beispiel Jesu nach und wusch einigen Schwestern die Füße und sagte ihnen die Botschaft zu, die damals auch Jesus mit dieser Liebesgeste verband: „Ich liebe dich“.
Besonderes Augenmerk legte P. Leopold in der Karfreitagsliturgie auf den Ritus der Kreuzenthüllung und verglich dies mit dem Auspacken eines Geschenkes. „Das Beste daran, ist das Beste darin.“ So sei es auch mit dem Kreuz, Wenn das Kreuz in der Liturgie des Karfreitags feierlich enthüllt wird, wird damit zugleich die Liebe, die im Kreuzestod Jesu steckt, sichtbar und deutlich. Jedes Kreuz habe zwei Seiten, aber die eine Seite sei Christus-besetzt und Christus-bewältigt, dies sei ein Trost für uns, dass wir unser Kreuz nicht alleine zu tragen bräuchten. Nach der Enthüllung des Kreuzes, das anschließend von den Schwestern verehrt wurde, enthüllte P. Leopold noch ein weiteres Kreuz, ein Lebensbaumkreuz, das zugleich auf der Rückseite wie eine Schale gebildet ist, einen Leerraum hat, einen Lebensraum bietet.
In der Feier der Osternacht stellte uns P. Leopold schließlich vor Augen, warum diese Nacht so besonders sei. Denn der Tod sei todsicher nicht das Ende, der Tod gehe todsicher mit dem Leben aus, das ist das Geheimnis, das wir an Ostern feiern.
In seiner Ansprache erklärte P. Leopold, dass die meisten Darstellungen des Auferstandenen ihn in einem Purpurgewand zeigten, weil dieses Macht symbolisiere, statt des Spottmantels lege ihm der Vater nun ein Purpurgewand an und statt des Kreuzes trage der Auferstandene eine Siegesfahne. An Ostern seien wir alle „Protestanten“, die für den Sieg des Lebens ein- und auftreten würden.
Die eindrucksvolle Feier des österlichen Triduums führte uns hin zum größten Geheimnis unseres Glaubens, der Auferstehung Jesu und der Hoffnung, dass auch bei uns das Leben auf ewig einmal unser Ziel sein wird.
Sr. Johanna Ankenbauer OSU