Sr. M. Hedwig Kuchenbrod, OSU

geb. 22.11.1939 verst. 24.11.2024

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit …“

Ein Adventslied, das den Herrn der Herrlichkeit, Christus, den König, in der Gestalt des Kindes im armseligen Stall ankündigt.

Am Christkönigsfest, dem 24.11.2024, ist Sr. Hedwig während wir die hl. Messe gefeiert haben, verstorben.

Sie war ein stiller, eher zurückgezogener Mensch. Jahre lang ging sie still und gewissenhaft an unsere Kloster- und Schulpforte, hat Türen geöffnet und verschlossen, war lächelnd an ihrem Stuhl gesessen, einen Bleistift und ein Block vor sich liegend. War ihr Pfortendienst vorbei, ging sie meist im Garten auf und ab, bevor sie in ihr Zimmer ging.

Sr. Hedwig wurde am 22. November 1939 in Machtilshausen geboren als zweite von drei Töchtern der Eheleute Urban und Berta Kuchenbrod. Sie hat ihre Heimat geliebt, den kleinen, idyllischen Ort am Tor zur Rhön. Gerne ist sie dorthin zum Heimaturlaub gegangen. Ihre Mittlere Reife erwarb sie 1955 bei den Englischen Fräulein in Bad Kissingen. Darauf folgten Jahre in verschiedenen Berufsfeldern, bis sie im August 1959 in unser Kloster eintrat. Gerne arbeitete sie im Tagesinternat, ihre eigentliche Aufgabe bei uns hier in Würzburg war der Schreibmaschinen-Unterricht.

Als aber das IT-Zeitalter kam, die Computer in der Schule Einzug hielten, ihre Sehkraft sie sehr beeinträchtigte, beendete Sr. Hedwig ihre Tätigkeit und widmete sich dem Pfortendienst.

Viele Jahre war Sr. Hedwig gesundheitlich angeschlagen, aber sie klagte nicht.

Je mehr ihre Kräfte nachließen – vor allem auch die geistigen -, desto mehr zog es sie in die Gemeinschaft. Immer hatte sie ein Lächeln auf den Lippen, immer bedankte sie sich für kleine und große Hilfen, die ihr gewährt wurden. Bis fast zum Ende ihres Lebens konnte sie mit uns die Messe feiern, bei den Gebets-zeiten dabei sein, am klösterlichen Leben teilnehmen. Ohne unsere indischen Mitschwestern und deren einfühlsame Pflege wäre das alles nicht möglich gewesen.

Sr. Hedwig hat als Ordensfrau die Hingabe an Gott gelebt, still, ohne großes Aufhebens. Sie war gerne Ursuline. Sie hat Liebe gegeben und sie konnte auch Liebe gerne annehmen.

Sie hat oft und viele Türen geöffnet. Unser Christ-König hat ihr an ihrem Todestag die Tür zum Himmel offengehalten, die Tür zum Leben in Fülle.