Sr. Angela Hümmer wurde am 16. April 1918 in Würzburg geboren und wuchs in liebevoller Umgebung in ihrer Familie auf. Sie besuchte das Lyzeum der Ursulinen in Würzburg, das sie mit der Mittleren Reife abschloss. 1946 trat Sr. Angela als Kandidatin in das Würzburger Ursulinenkloster ein und absolvierte eine Erzieherinnenausbildung an der Fachakademie St. Anna der Erlöserschwestern in Würzburg. In den Jahren 1948/49 besuchte Sr. Angela einen Sonderlehrgang zur Handarbeitslehrerin an Realschulen und Gymnasien, um an der St.-Ursula-Schule Handarbeitsunterricht erteilen zu können. 1951 legte Sr. Angela die Zeitliche und 1957 die Ewige Profess ab. Das Unterrichten bereitete Sr. Angela große Freude und sie verrichtete ihren Dienst mit Hingabe, ebenso die Tätigkeit im Internat als Erzieherin. Schon bald wurde Sr. Angela die Internatsleitung übergeben, die sie stets mit großem Engagement und Interesse ausübte. Sr. Angela lag es sehr am Herzen, ihre Schülerinnen zu Eigenverantwortung und Freiheit zu erziehen, statt Vorschriften zu machen. So war ihr auch die freiwillige Entscheidung zum Gottesdienstbesuch ein großes Anliegen. Mit vielen Schülerinnen hatte sie jahrzehntelangen Kontakt über die Schulzeit hinaus. Als die Nachfrage nach dem Internat immer geringer wurde, entschloss man sich, einige frei werdende Zimmer an Studentinnen zu vermieten. So wurde dies zum neuen Aufgabenbereich von Sr. Angela, dem sie sich gerne widmete. In ihrem Ruhestand war sie auch froh, sich nun mehr um das geistliche Leben und das Leben in der Klosterfamilie kümmern zu können, als ihr dies in den Jahren der Tätigkeit im Internat möglich war.
Mit zunehmendem Alter machten Sr. Angela auch einige körperliche Gebrechen zu schaffen, sodass sie immer mehr auf Unterstützung und Pflege angewiesen war. Was Sr. Angela auszeichnete, war ihre große Geduld und Ergebenheit, mit der sie diese Einschränkungen und Hilfsbedürftigkeit ertrug, ohne zu klagen oder unzufrieden zu sein. Sie war dankbar für jede Hilfeleistung und Zuneigung, die ihr zuteil wurde, und erwiderte diese mit ihrer ihr eigenen Freundlichkeit. Wenn sie auch teilweise weniger an den gemeinschaftlichen Zeiten im Konvent teilnehmen konnte, so galt Sr. Angelas Interesse aber weiterhin ihren Mitschwestern und sie trug die Anliegen des Konventes in ihrem Gebet und Opfer mit. Auch als ihre geistigen Kräfte nachließen, blieb Sr. Angela ein Vorbild an Geduld und Freundlichkeit, mit der sie ihren Mitschwestern, besonders auch ihren Pflegerinnen, begegnete. Nie hörte man von ihr ein Wort der Klage oder ein ungutes Wort, sondern stets zeigte sie sich dankbar und zufrieden für ihre Pflege und über ihr Befinden.
Von einer schweren Lungenentzündung erholte sich Sr. Angela nicht mehr, sodass sie am Nachmittag des 24. Februar 2012 friedlich zu Gott heimging.
Wir danken Gott dafür, dass er uns Sr. Angela geschenkt hat und Sr. Angela selbst für ihren unermüdlichen Dienst für Kloster, Schule und Internat. Wir werden Sr. Angelas Vorbild treu und dankbar in Erinnerung bewahren.
R. I. P.