geb. 30.03.1932 verst. 30.05.2020
Sr. Aloysia (Theresia) Schwaiger wurde am 30. März 1932 in Langenpreising in Oberbayern geboren und wuchs dort mit drei Brüdern und zwei Schwestern in einem guten und religiösen Elternhaus auf. Schon früh verlor sie ihren Vater und die tapfere Mutter sorgte alleine für die Kinder. Für eine gute Berufsausbildung kam Resi, wie sie liebevoll genannt wurde, nach Würzburg, um das Damenschneiderhandwerk zu erlernen. Nach ihrer Ausbildung trat sie in das Ursulinenkloster ein. Als Kandidatin machte Sr. Aloysia eine Ausbildung zur Handarbeitslehrerin, um sich dem ordensspezifischen Aufgabengebiet der Mädchenerziehung in der Schule widmen zu können. So besuchte sie das Seminar für die Ausbildung von Handarbeitslehrerinnen, das sie erfolgreich mit dem Examen als Handarbeitslehrerin abschloss. Sr. Aloysia fand große Begeisterung für und Erfüllung in ihrem neuen Beruf, den sie mit Hingabe und Leidenschaft ausübte. 1957 legte sie ihre Profess ab. Im Handarbeitsunterricht konnte sie den Schülerinnen etwas von ihren eigenen kreativen, künstlerischen und ästhetischen Fähigkeiten und Interessen vermitteln und schöpferische Kräfte in den ihr anvertrauten jungen Menschen wecken und fördern, sie zu sinnvoller Freizeitbeschäftigung anleiten und einfach auch viel lebenspraktisches Arbeiten beibringen. Darüber hinaus vermittelte sie auch christliche Werte und überzeugte durch ihre tiefe Religiosität. Sr. Aloysia war zeit ihres Lebens immer offen für Weiterbildung, strebte danach, ihre eigenen Talente (z. B. durch einen Malkurs) zu fördern, um sie in den Dienst für andere – eben in ihrer beruflichen Tätigkeit in der Schule und im Nähzimmer des Klosters – einzubringen. So sorgte sie im Nähzimmer mit großem Eifer, Geschick und mit liebevoller Hingabe für die Kleidung der Schwestern und war froh, durch ihre Handarbeiten andere durch Schönes erfreuen zu können. Sr. Aloysia war eine sehr offene, freundliche und liebevolle Schwester, die ihre Kraft für alles, was das Leben an Leid und Lasten aufgab – und das war bei ihr gerade im gesundheitlichen Bereich nicht wenig – aus dem Gebet und ihrem geistlichen Leben und der mitschwesterlichen Gemeinschaft schöpfte. Gerade auch in den letzten Jahren, in denen sie durch ein Augenleiden zunehmend erblindete, kamen bei ihr stark ihre Gebets-, Opfer- und Hingabebereitschaft sowie ihre Tapferkeit zum Tragen – wurde das ihre tiefere Berufung. Immer wieder wiederholte sie – auch noch in den Tagen vor ihrem Sterben – „Es ist der Auftrag, den ich vom Herrgott bekommen habe.“ Sr. Aloysia konnte auf ein langes und erfülltes Ordensleben zurückblicken, in dem ihr auch ihre Mitschwestern immer sehr am Herzen lagen. Gerne bereitete sie anderen eine Freude, sorgte für Schönes und versuchte, durch ihre Handarbeiten oder kleine Überraschungen viele zu erfreuen. In der letzten Wegstrecke war für sie ihr Weg vor allem der des geduldigen und treuen Betens und Opferns und sie betonte immer wieder, wie wichtig es sei, jungen Menschen in der Schule Werte und Herzens-Bildung zu vermitteln, dass „aus den jungen Menschen etwas Gutes“ werde.
Wir danken Sr. Aloysia für alles, was sie in unseren Konvent, in die ihr anvertrauten Menschen und in alle, die ihr am Herzen lagen, an Liebe, Güte und Kraft investiert hat. Und wir danken Gott, dass er sie uns geschenkt hat.